DIAGNOSE
Die Diagnose erfolgt durch eine Ophthalmoskopie, bei der die Pupillen des Hundes mittels Augentropfen geweitet werden und dann mit einer Lupe das Auge von einem Facharzt für Augenheilkunde (Ophthalmologe) beurteilt wird. Bei erkrankten Hunden sind beide Augen betroffen, der Schweregrad kann jedoch unterschiedlich sein.
SCHWEREGRADE
Man unterscheidet drei Schweregrade:
CHORIORETINALE HYPOPLASIE (CRH)
Das bedeutet, dass in einem bestimmten Bereich des Auges ein Teil der Netzhaut und der darunter liegenden Aderhaut fehlen.
Diese Bereiche sind besonders gut bei Welpen bis zur neunten Lebenswoche zu erkennen, da bis zu diesem Zeitpunkt die Netzhaut noch nicht pigmentiert (gefärbt) ist. Nach dieser Zeit ist bei einigen Hunden die CRH nicht mehr feststellbar, da das Pigment diese Stellen verdeckt. Das sind die sogenannten „go normals“, die bei einer späteren Augenuntersuchung wieder als frei getestet werden.
Unerheblich, ob „go normal“ oder nicht, werden die betreffenden Hunde in ihrem Sehvermögen und damit in ihrer Lebensqualität nicht beeinflusst, da die Veränderungen in der Regel nur sehr kleine Netzhautbezirke betreffen.
KOLOBOM
Hierbei handelt es sich um eine mehr oder weniger großflächige Ausbuchtung der Netzhaut im Bereich des Sehnervenkopfes.
Normalerweise wird auch durch ein Kolobom die Sehkraft nicht beeinträchtigt. In seltenen Fällen können die Ausbuchtungen allerdings große Teile der Netzhaut einnehmen, dann können sich Gesichtsfeldeinengungen ergeben.
BLUTUNGEN UND NETZHAUTABLÖSUNG
Dieses ist nun die schlimmste, aber zum Glück auch die seltenste Veränderung im Rahmen der Augenanomalie.
Aufgrund von Blutgefäßveränderungen in der Aderhaut kann es zu Blutungen hinter der Netzhaut und, als Folge dessen, zu Netzhautablösungen kommen.
Diese Hunde sind blind und können Probleme mit dem Augeninnendruck und Entzündungen der Gefäßhaut bekommen.
THERAPIE
Eine Heilung von der Collie Eye Anomalie ist nicht möglich. Die Hilfsmaßnahmen beschränken sich darauf, den Hund so gut es geht in seiner verminderten Sehkraft zu unterstützen, z.B. Gegenstände wegräumen, gegen die er laufen könnte. Abgelöste Netzhäute können durch eine Laserbehandlung entfernt werden. Die Lebenserwartung eines erkrankten Hundes ist nicht beeinträchtigt.
VERERBUNG
Bei Australian Shepherds liegt ein autosomal rezessiver Erbgang vor, d.h. es müssen 2 CEA Träger (+/-) miteinander verpaart werden, damit CEA betroffene Hunde entstehen.
Es ist deshalb nicht verantwortungsvoll, wenn Züchter Hunde verpaaren, bei denen er den CEA Genstatus nicht kennt. Es muss zumindest ein Elternteil untersucht sein und CEA frei sein, sodass keine CEA betroffenen Hunde fallen können. Es ist ein Gentest mittels Speichelprobe verfügbar.
Quelle: yellowstoneaussies.de